Dienstag, 23. April 2024

Stare am Himmel

 Da sind Stare am Himmel in Scharen

in all den Jahren hab ich erfahren dass

das mit ihrem Gewimmel ohne Berührung

geschieht sie ohne Lied tief ins Gemüt

uns reichen eine Wolke Vogel ein Tag wie

der andere schwingt über dem Horizont

tanzt sich zu Jahren zwischen Blau und

Boden Geflirre Gesirre auf und davon


Ludwig Janssen © 23.4.2024

Satz deine Zeichen

Satz deine Zeichen setzten sich

nun Schlamm schnellen Schrittes

aufgewühlt in seichten Teichen

stelltest du Fragen in den Raum

Wort aus dem Munde schlug

es nicht der Stunde ins Gesicht

brandend und verlandend hin

unter anderem quollen ihm aus

den Ohren verloren Satz deine

Zeichen


Ludwig Janssen © 23.4.24

Die Schwere deines Herzens

Es ist die Schwere deines Herzens

die wie das Dunkel auf dem Land

und deinem Schweigen Zeichen

ruht über schwarzgeweinten Teichen

Neumondenschimmer Glimmer im

Granit so kalt der Schemen Nacht

Gestalt in müdem Augenschein

Nein dem Hoffen eines Märzens

Frühling Frost und Felsenwand


Ludwig Janssen © 22.4.24

Freitag, 12. April 2024

Ist was wirklich?

Elfen unwahr - was ist wirklich? So sehe ich dich träumen,  Spaziergang am Morgen, Gedanken wehen aus deinem Haar, spiegeln sich in Wassertropfen. So glänzen sie in Wiesen, schwingen zarte Netze, nicht fein genug zu fangen diese Spur: Dass du hier warst, glaubst du. Diese Bilder sind dort, in dir, wirklich, wahr ist: Deine Gedanken bleiben hier Elfen.

Ludwig Janssen © 24.9.2004

Donnerstag, 11. April 2024

Welche Fee?

Nun, mir ist klar, dass es mir auch im zarten Alter von nuschelnuschelsechzig schwerfällt, erwachsen sein zu müssen. Doch denke ich darüber nach, welche Fee ich mir zur Seite wünsche: Tinkerbelle oder nicht doch lieber ... Thinkerbelle? Ja! Das deute ich als Zeichen von Reife.

Ludwig Janssen © 11.4.2024

Zen, oder die Kunst der Stille im Schreiben literarischer Texte

mir ist nicht nach sprACHspiel ... / ... nach wahnWITZigem ... / Aufblasen des Fröschleins Popanz / ... bis zum platZEN ... / ... oder die Kunst, jede Taste als Steinchen in der Mauer zum Garten der Stille unverrückt zu lassen ...

Mittwoch, 10. April 2024

Das Geheimnis der alten Schachtel




[Eine alte Schachtel]
[Eine alte Schachtel]
[Eine alte Schachtel]
[Eine alte Schachtel]
[Eine alte Schachtel]
[Eine alte Schachtel]
[Eine alte Schachtel]
[eine r·te Pappnase]




Konkrete Poesie zum Thema Schönheit/ Schönes
Ludwig Janssen © 20.11.2012



Freitag, 29. März 2024

Oben und unten

Eine Möwe kiahkiahkiah
tanzte innig mit dem Wind
eine Runde Cha Cha Cha
ganz Sturm- und Wolkenkind

Für einen Menschen, erdenschwer
versunken in Betrachtung
klang's, als ob es Lachen wär
er meinte "Alle Achtung!"

Die Möwe, über allem
ließ darauf kiahkiahkiah
etwas für ihn fallen

Ludwig Janssen © 29.3.2024

Samstag, 23. März 2024

Der Hyperteur

Myk Rokosmos war Hyperteur und lebte nahe Liegenste in Flandern.  

Eines Nachts, er widmete sich in seinem Expolaboraquarium wieder einmal der Frage nach fundamentholen Zusammensängen, kam es zu einer spontanen Verquantung. Zunächst im Reagenzglas, dessen durch die freiwerdende Bindungsenergie geschmolzene Kügelchen sich in den Edelstahltisch fraßen, dann griff sie auf den Hyperteur selbst über, der sich in planckes Wohlgefallen auflöste. Als sich die Stätte der fraktalen Einswerdung abkühlte, blieb für eine Weile noch der Duft von Flieder, auf den die Witwe des Hyperteurs 'ich komme wieder' reimte und sich daher am silben Platz eine hyperteure Gartenlaube nebst Bank errichten ließ. 

Ludwig Janssen © 10.7.2006 


Sonntag, 17. März 2024

Möwen betrachten

Ich schaue gern
den Booten zu, die
sich in der Dünung wiegen
Sie scheinen wie ein fernes
Du der Boten, die
unter den Wolken fliegen
Auf Pollern sitzen, Pommes
fressen, und mitunter selbstvergessen
im Gang der Wellen schaukeln
unverhofft und KIAH! im Blau
des weiten Himmels gaukeln.

Ludwig Janssen © 17.3.2024